Geflüchtete und Impfungen

Schau das Video an

Geflüchtete und Impfungen

Geflüchtete und Asylsuchende sollten grundsätzlich nach den Empfehlungen der Impfkommission (STIKO) geimpft werden. Weil der Impfstatus bei ihnen oft unklar ist, empfiehlt die STIKO, dass sie nach ihrer Ankunft in Deutschland schnell ihre Impfungen nachholen. Das RKI hat zusammen mit der STIKO und den Bundesländern einen Plan entwickelt, wie die Impfungen bei der ersten medizinischen Versorgung am besten durchgeführt werden können. Empfohlen werden hier orientiert am Lebensalter folgende Impfungen:

  • DTaP – Impfung gegen Diphterie, Tetanus und Keuchhusten
  • IPV: - Impfung gegen Kinderlähmung
  • Hib: - Impfstoff gegen Hirnhautetzündung
  • HBV – Hepatitis B-Impfstoff
  • MMR – Impfung gegen Mumps, Masern Röteln
  • Tdap-IPV  - Impfung gegen Tetanus, Diphterie, Keuchhusten, und Kinderlähmung
Lassen Sie sich persönlich beraten

Impfkalender in verschiedenen Sprachen

Auf der Website des RKI werden s. g. Impfkalender in verschiedenen Sprachen veröffentlicht. Auf diesen Kalendern wird dargelegt welche Impfungen ein Mensch in welchem Alter erhalten sollten. Hier können Sie leicht herausfinden ob Sie oder Ihre Familie die richtigen Impfungen haben. Ansonsten sprechen Sie Ihren Arzt an, falls Sie bezüglich ihrer Impfungen oder Impfungen ihrer Familienmitglieder unsicher sind.

Warum überhaupt impfen?

Impfungen sind eine der wirksamsten und kostengünstigsten Methoden, um übertragbare Krankheiten zu verhindern. Weltweit helfen sie, Krankheiten zu reduzieren und Millionen von Todesfällen zu vermeiden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass in den letzten 50 Jahren etwa 154 Millionen Kinder durch Impfungen gerettet wurden. Ein großer Erfolg war die Ausrottung der Pocken im Jahr 1980.

Das Ziel der Impfung ist, die geimpfte Person vor Krankheiten und möglichen Komplikationen zu schützen. Außerdem sorgt eine hohe Impfquote dafür, dass sich Krankheiten in der Gemeinschaft weniger ausbreiten. Das schützt auch Menschen, die sich nicht impfen lassen können oder bei denen die Impfung nicht genug Schutz bringt – wie Neugeborene oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Hohe Impfquoten helfen auch dem Gesundheitssystem: Sie sorgen dafür, dass weniger Arztbesuche nötig sind und der Einsatz von Antibiotika sinkt. Das ist wichtig, um die Entstehung von antibiotikaresistenten Bakterien zu verhindern.

Impfungen sind eine wichtige und wirksame Vorsorgemaßnahme in der Medizin. Moderne Impfstoffe sind sehr gut verträglich, und Nebenwirkungen treten nur selten auf. Das Ziel der Impfung ist, die geimpfte Person vor ansteckenden Krankheiten zu schützen, die für den erkrankten Menschen oft schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können. Zu diesen Folgen können Lähmungen, irreparable Schäden an lebenswichtigen Organen oder im schlimmsten Fall sogar der Tod stehen. Wenn viele Menschen geimpft werden, können bestimmte Krankheiten in einer Region ausgelöscht oder sogar weltweit bekämpft werden. Die Ausrottung der Masern und der Kinderlähmung (Poliomyelitis) sind wichtige Ziele der nationalen und internationalen Gesundheitspolitik. In Europa wurde Poliomyelitis bereits erfolgreich beendet.

Impfabstände

Grundsätzlich können Lebendimpfstoffe (Impfstoffe mit abgeschwächten, vermehrungsfähigen Viren oder Bakterien, z.B. Masern-, Mumps-, Röteln-, Varizellen- oder Rotavirus-Impfstoffe) als Mehrfachimpfstoffe gleichzeitig gegeben werden. Wenn sie nicht gleichzeitig verabreicht werden, sollte mindestens vier Wochen Abstand zwischen den einzelnen Impfungen liegen. Bei Totimpfstoffen, also Impfstoffen ohne lebende Erreger, ist kein Mindestabstand nötig - auch nicht zu Lebendimpfstoffen. Wenn man eine Impfreaktion hat, sollte man warten, bis die Beschwerden weg sind, bevor man wieder impft.

Man sollte die empfohlenen Abstände nicht unterschreiten, damit die Impfungen richtig wirken. Einen längeren Abstand als empfohlen ist in der Regel kein Problem, es kann aber länger dauern, bis der Impfschutz aufgebaut ist.

Frühzeitige Impfung schützt Babys zuverlässig vor lebensgefährlichen Krankheiten. Seit vielen Jahren wird viel Wert daraufgelegt, dass die Impfstoffe für Babys sicher und verträglich sind. Moderne Impfstoffe sind sehr sicher und verursachen nur wenige Nebenwirkungen. Ein Impfstoff besteht aus mehreren Teilen: den eigentlichen Impfstoffen und weiteren Substanzen, die die Wirkung und Sicherheit verbessern. Manche Impfstoffe enthalten kleine Mengen von Stoffen wie Quecksilber oder Aluminium, die theoretisch gefährlich sein könnten. Vor der Zulassung und bei der Anwendung werden diese Impfstoffe gründlich geprüft, und bisher wurden keine negativen Auswirkungen festgestellt. Trotzdem arbeitet die Forschung daran, Impfstoffe ohne solche Zusatzstoffe herzustellen. Viele Impfstoffe, die für Kinder empfohlen werden, sind heute auch ohne Quecksilber erhältlich. In seltenen Fällen können Babys oder Kinder auf diese Stoffe allergisch reagieren. Bisher gibt es aber keine Hinweise, dass Impfungen Allergien später fördern.

Das junge Immunsystem von Babys wird täglich durch Umweltstoffe herausgefordert, was das Immunsystem stärkt. Impfungen nutzen diese Fähigkeit, indem sie in kontrollierter Form Antigene (Stoffe, die das Immunsystem trainieren) geben. So kann das Kind früh geschützt werden, ohne die Gefahr, an echten Krankheiten zu erkranken.

Mythen zum Thema Impfungen

Vielfach werden Falschinformationen zum Thema Impfung verbreitet. Dies führt dazu, dass Menschen Impfungen ablehnen obwohl sie sich selbst und andere schützen könnten, wenn sie auf ihren Impfstatus achten würden. Auf der Website des RKI stehen Informationen auf Deutsch bereit, die hierüber aufklären. Hier finden Sie diese Informationen: IRK