Psychologische Diagnostik

Identifikation besonders Schutzbedürftiger

In Artikel 21 der EU Richtlinie 2013/33/EU wird u. a. definiert, dass Personen mit psychischen Störungen und Personen, die Folter, Vergewaltigung oder sonstige schwere Formen psychischer, physischer oder sexueller Gewalt erlitten haben, wie z. B. Opfer der Verstümmelung weiblicher Genitalien einen besonderen Schutz genießen. Unser Team aus zwei Psychologinnen konzentriert sich darauf, die in diesem Zusammenhang geleisteten staatlichen Anstrengungen zu unterstützen. In enger Zusammenarbeit mit der ZABH realisieren die Psychologinnen fachlich fundierte Stellungnahmen, innerhalb derer individuelle Empfehlungen ausgesprochen werden. Diese Stellungnahmen werden den Klient:innen ausgehändigt und sie können durch diese an Dritte, staatliche, wie nicht-staatliche Akteure mit dem Ziel weitergegeben werden, dass etwaige besondere Bedarfe Berücksichtigung finden.

Alena Prib-Talpyha

Russisch/Englisch
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Alena Prib-Talpyha ist in Belarus geboren. Dort hat sie dort ein Germanistikstudium abgeschlossen und als Übersetzerin und Dolmetscherin in einer Wohltätigkeitsorganisation gearbeitet. 2011 ist sie nach Deutschland gekommen und hier ihren Hochschulabschluss in Psychologie erlangt. Frau Prib-Talpyha arbeitete 2 Jahre in einem Bildungsprojekt für junge Geflüchtete und im Januar 2020 nahm sie eine Stelle bei Albatros gGmbH als muttersprachliche psychosoziale Beraterin und Projektkoordinatorin auf. Seit September 2023 führt sie psychologische Diagnostik für geflüchtete Menschen im Land Brandenburg mit dem Fokus auf besondere Schutzbedürftigkeit durch. Manchmal erleben Menschen innere Schwierigkeiten und unangenehme Symptome, die sich durch aktuelle Herausforderungen allein nicht erklären lassen. Das Anliegen von Frau Prib-Talpyha ist es, gemeinsam mit Menschen zu schauen, ob potentiell traumatisierende Erfahrungen, welche sie vor und während der Flucht erlebt haben, bis heute eine beeinträchtigende Wirkung auf ihr Leben und ihren Alltag ausüben, damit besondere Bedürfnisse der betroffenen Personen erkannt und möglichst berücksichtigt werden können.

Chloé Doyen

Französisch/Englisch
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Chloé Doyen arbeitet derzeit als Psychologin im Projekt Albatros Beratungszentrum in Brandenburg. Ihr beruflicher Weg begann mit einem Studium der Psychomotorik in Paris, das ihren therapeutischen Ansatz prägte, indem es die Verbindung zwischen Körper und Geist in der individuellen Entwicklung betonte. Der Beruf des Psychomotorikers existiert nicht in allen Ländern, umfasst jedoch die Beurteilung und Behandlung der Beziehung zwischen Bewegung, Kognition, Affekt und Verhalten bei Menschen in verschiedenen Entwicklungsstadien. Zu diesem Zweck nutzen Psychomotoriker eine Kombination aus körperlichen Übungen, Entspannungstechniken, sensorischer Stimulierung und anderen Mediationen. Anschließend entschied sie sich für ein Studium der klinischen Psychologie, um ihr Verständnis zu vertiefen. Diese Kombination ermöglichte es ihr, zunächst in Frankreich als Psychomotoriktherapeutin mit Kindern, Jugendlichen und deren Familien zu arbeiten. Später war sie als klinische Psychologin und Psychotherapeutin tätig und unterstützte sowohl Erwachsene mit Suchtproblemen als auch Jugendliche und ihr Umfeld. Nach ihrem Umzug nach Berlin und vor ihrer Tätigkeit bei Albatros arbeitete sie in einer Praxis als Psychologin, wo sie französischsprachige Erwachsene in einem klinischen Umfeld begleitete. Jede dieser Erfahrungen hat sie auf unterschiedliche Weise geprägt. Chloé Doyen ist überzeugt von dem Zitat: „Die Menschlichkeit von morgen baut auf der Gastfreundschaft von heute auf.“ Dieser Überzeugung folgend, legt sie in ihrer Arbeit großen Wert darauf, jedem Menschen in seiner Individualität zuzuhören und dessen Kultur zu respektieren.