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Du bist nicht allein
Eine Schwangerschaft kann viele Gefühle auslösen – besonders, wenn sie ungeplant ist. Vielleicht bist du unsicher, überfordert oder hast Angst. Vielleicht weißt du nicht, mit wem du sprechen kannst.
Wir möchten dir sagen: Du bist nicht allein – und in Deutschland gibt es klare Regeln und verlässliche Hilfe. Ob du erst vermutest, schwanger zu sein, oder es bereits weißt – es gibt Möglichkeiten. Und du hast das Recht, dich frei, anonym und kostenlos beraten zu lassen.
Notfallverhütung – wenn es schnell gehen muss
Wenn du nach dem Geschlechtsverkehr unsicher bist, ob du schwanger werden könntest, kann die „Pille danach“ helfen. Sie wirkt umso besser, je früher du sie einnimmst – am besten innerhalb von drei bis fünf Tagen, je nach Präparat.
Du bekommst sie in Apotheken oder bei Ärzt:innen – dort wirst du auch beraten.
Du bist schwanger – was nun?
In Deutschland hast du verschiedene Optionen, wenn du schwanger bist. Wichtig ist: Niemand zwingt dich zu einer Entscheidung. Es geht um dich – und dein Leben. Staatlich anerkannte Beratungsstellen begleiten dich auf deinem Weg – unabhängig davon, wie du dich entscheidest.
Du kannst…
… die Schwangerschaft fortsetzen
Wenn du dich entscheidest, das Kind zu bekommen, gibt es viele Unterstützungsangebote – z. B. finanzielle Hilfen wie Kindergeld oder Elterngeld, Schutz am Arbeitsplatz, Wohnhilfen und vieles mehr. Eine Beratungsstelle hilft dir, deinen Weg zu planen und das passende Angebot zu finden.
… dein Kind zur Adoption freigeben
Wenn du dein Kind nicht selbst großziehen kannst oder willst, ist eine Adoption nach der Geburt möglich. Auch in diesem Fall hast du Anspruch auf Begleitung und Beratung – vor und nach der Geburt.
… die Schwangerschaft beenden
Ein Schwangerschaftsabbruch ist in Deutschland rechtlich möglich – unter bestimmten Bedingungen.
Bis zur 12. Woche nach der Empfängnis (das entspricht etwa der 14. Schwangerschaftswoche) bleibt er straffrei, wenn du:
- eine Beratung bei einer staatlich anerkannten Stelle wahrnimmst,
- eine Beratungsbescheinigung erhältst,
- und anschließend mindestens drei Tage wartest, bevor der Eingriff durchgeführt wird.
Wenn die Schwangerschaft durch sexuelle Gewalt entstanden ist, entfallen Wartezeit und Bescheinigung – die 12-Wochen-Grenze gilt aber weiterhin. Wenn dein Leben oder deine Gesundheit gefährdet ist, kann ein Abbruch auch nach Ablauf dieser Frist medizinisch begründet werden.
Kosten und medizinische Versorgung
In der Regel musst du die Kosten des Abbruchs selbst tragen. Aber: Wenn du wenig Geld hast, kannst du einen Antrag stellen – dann übernehmen andere Stellen die Kosten. Die Beratungseinrichtungen helfen dir dabei eine Kostenübernahme zu erhalten. Bei medizinischer oder kriminologischer Indikation übernimmt deine gesetzliche Krankenversicherung oder die Sozialämter die Kosten direkt.
Wichtig: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft und die ärztliche Betreuung sind grundsätzlich durch die gesetzliche Krankenversicherung abgedeckt auch dann, wenn du gerade erst nach Deutschlang gekommen bist.
Viele Frauen glauben, dass ein Baby sie vor einer Abschiebung schützt. Tatsächlich genießen junge Mütter nur bis mind. 6 Wochen nach der Geburt ein Bleiberecht. Anschließend können sie theoretisch abgeschoben werden.
Du musst niemandem davon erzählen – auch nicht deinen Eltern
Wenn du deine Schwangerschaft geheim halten musst, gibt es in Deutschland die Möglichkeit einer „vertraulichen Geburt“. Du bekommst medizinische Hilfe und Unterstützung – und deine Identität bleibt geschützt. Sie wird nur bei einer Beratungsstelle hinterlegt und später unter bestimmten Bedingungen für dein Kind zugänglich gemacht.
Auch wenn du unter 18 Jahre alt bist, hast du das Recht auf eine vertrauliche und sichere Beratung. Ob du selbst entscheiden kannst oder ob eine ärztliche Zustimmung nötig ist, hängt vom Einzelfall ab. Aber auch wenn es schwer ist, mit der Familie zu sprechen: Du bekommst Hilfe.
Sprache, Angst, Druck? Hol dir Unterstützung
Es gibt viele Gründe, warum es schwer sein kann, Hilfe zu suchen: Sprachbarrieren, Scham, Angst vor Ausgrenzung oder Druck aus dem Umfeld.
Doch du hast das Recht auf Unterstützung – egal, woher du kommst oder welchen Aufenthaltsstatus du hast. Die Beratung ist vertraulich, kostenlos und hat keine Auswirkungen auf dein Asylverfahren.
Viele Beratungsstellen bieten kostenlose Dolmetscher:innen an, wenn du Hilfe in deiner Sprache brauchst.
Du musst da nicht alleine durch.
Wenn du nicht weiterweißt, Fragen hast oder einfach jemanden brauchst, der zuhört: Melde dich bei uns.
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